E‑Commerce kompakt #14: Redcoon offline & Probleme für Amazon

In der letzten Woche hat sich im E-Commerce viel getan: Redcoon geht überraschend offline, Facebook wird von einem Hamburger Gericht in die Schranken gewiesen und der Online-Handel verzeichnet ein stetiges Wachstum. Ebenso erfahren Sie, warum Amazon einem großen Problem gegenübersteht und Beauty-Hersteller verstärkt auf AR setzen.

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Redcoon ist offline

Seit dem 26. April erwartet die Besucher des Online-Pure-Player von Media-Saturn folgendes, wenn sie die Webseite aufrufen:

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Screenshot redcoon.de

„In Kürze stehen wir Ihnen wieder mit den schärfsten Angeboten zur Verfügung.“ Dieser Satz erwartet den Besucher, seitdem der Online-Shop am letzten Mittwoch ohne Vorwarnung „offline" ging.

Nachdem die Konkurrenz von Redcoon im E-Commerce immer stärker geworden ist — nicht zuletzt wegen der eigenen starken Online-Präsenz von Saturn und Media Markt — versucht der Online-Handel mit neuem Shopsystem eine bessere Bedienbarkeit einzuführen und die Seite besser für mobile Geräte zu optimieren.

Obwohl kommuniziert wurde, dass Redcoon wieder kommt, wurden die Twitter und Facebook-Seiten von Redcoon offline genommen. Ebenso wurden die Ebay-Angebote auf inaktiv gestellt, so Wortfilter.

Wir sind gespannt, welche Strategie sich hinter diesem Manöver verbirgt und ob der Elektronik-Händler wirklich zurückkehrt.

Beschluss: Facebook darf deutsche WhatsApp-Daten nicht nutzen

Nachdem Facebook WhatsApp 2014 für knapp 22 Milliarden Dollar gekauft hat, wurde erklärt, dass die Nutzer-Daten bis auf Weiteres nicht von Facebook zu Werbezwecken genutzt werden. Im Spätsommer 2016 kündigte WhatsApp jedoch an, die Telefonnummer und ausgewählte Nutzungsdaten der User an Facebook weiterzugeben.

Die Datenschutzbeauftragten waren darüber nicht erfreut und schritten ein, worauf die Nutzung der Daten der Nutzer europaweit ausgesetzt wurde. Ebenso wurde versichert, dass Facebook keinen Zugang zu den Inhalten der gesendeten Nachrichten bekommt. Ein Sieg für die Datenschützer? Großteils. Durch einen formellen Fehler muss Facebook die Daten, die bisher erhoben wurden, (noch) nicht löschen.

Umsatzplus im Online-Handel Q1/2017

Der E-Commerce Verband bevh bestätigt in einer Verbraucherstudie mit aktuellen Zahlen, dass der Online-Handel weiterhin wächst.

Im Vergleich zu den Daten aus Q1/2016 ist das erste E-Commerce-Quartal mit einem Plus von knapp 10% weiterhin starker Wachstumstreiber. Besonders beindruckend: Der Online-Handel hat einen Anteil von 94% am Gesamtumsatz des Interaktiven Handels.

  • Der Warengruppen-Cluster „Freizeit“ (DIY / Blumen / Spielwaren / Auto + Motorrad + Zubehör) wuchs um insgesamt 12%
  • Der Warengruppen-Cluster „Einrichtung“ (Möbel / Deko / Heimtex / Haushaltsgeräte) zeigte das größte Wachstum mit 31,9%
  • Der Warengruppen-Cluster „Täglicher Bedarf“ (Lebensmittel, Drogerie, Tierbedarf) stieg um insgesamt 9,5% und, durch die steigende Akzeptanz der Nutzer, verbuchte das Segment Lebensmittel ein Plus von 14,8%
  • Der etablierte Warengruppen-Cluster „Bekleidung inkl. Schuhe“ hatte ein Wachstum von 2,7%. Das Produktsegment Schuhe konnte ganze 16% mehr Umsatz erwirtschaften, als noch in Q1/2016

 

Umsatz mit Facebook Werbung steigern? Wir zeigen Ihnen, wie es geht

Amazon: Problem mit Fake-Shops nimmt zu

Die Händler sind frustriert und Amazon ist in Zugzwang. Die Problematik der Fake-Shops scheint immer stärker zu werden.

Auf dem Marketplace von Amazon häufen sich die Anmeldungen vermeintlicher Händler, die teure Produkte (Smartphones, Flachbildfernseher, Kameras, etc.), sehr billig anbieten. Meist stecken Betrüger hinter diesen Anzeigen, wo bezahlt wird, ohne dass dem Kunden jemals die Ware zugesendet wird.

Obwohl die Fake-Händler oft nur ein paar Stunden aktiv sind, merken die ehrlichen Händler starke Umsatzeinbrüche, da stets neue Betrüger-Shops auftauchen. Ein Amazon-Händler berichtet, dass der Umsatz durch Fake-Shops in den letzten paar Tagen um 80% eingebrochen ist.

Im November 2016 hat Amazon verlauten lassen, dass der Marktplatz sich ausreichend gegen die Fake-Shops schützt. Auf eine weitere Anfrage von OnlinehaendlerNews.de hat der Internet-Gigant bisher nicht reagiert.

Beauty-Hersteller nutzen Augmented Reality

Letzte Woche haben wir darüber berichtet, dass immer mehr Shopper Instagram und Co. als Inspirationsquelle für Beauty-Produkte nutzen. Doch auch die Shops und Hersteller der Beauty-Produkte nutzen Smartphones, um effektiver zu verkaufen.

Durch Augmented Reality sollen die Nutzer sehen können, wie ein Produkt wirkt, noch bevor sie es gekauft haben.

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Screenshot Sephora App

Durch die interaktiven Funktionen der App soll die Lücke zwischen Online- und Offline-Kauf geschlossen werden, da die Kundinnen via AR verschiedene Produkte testen können, die sie sonst nicht wahrnehmen oder ignorieren würden.

Immer mehr Marken und Branchen versuchen mit Hilfe der erweiterten Realität der Smartphones neue Kunden zu gewinnen. Daher ist abzusehen, dass AR uns immer häufiger begegnen wird.

 

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27.04.17
Dan Heller

Dan Heller

Dan Heller schreibt über Online Marketing, Social Media, SEO und wichtige Neuerungen im E-Commerce-Bereich. Er ist studierter Kommunikationsdesigner und Online Marketing Enthusiast.

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